Im Rahmen der Anger Awareness Week widmen wir uns dieser Woche dem Thema Gewalt. Da mentavio psychologische Onlineberatung anbietet, fokussieren wir uns auf psychische Gewalt bei Erwachsenen und bei Kindern (in diesem Artikel).
Psychische Gewalt (auch “seelische Misshandlung”) ist die häufigste Form von Gewalt. Sie wird bewusst, aber teilweise auch unbewusst angewandt und wird wenn von nahen Bindungspersonen, wie den Eltern, ausgeübt als besonders traumatisch erlebt. Oft ist es schwer, sich dagegen zu wehren, da psychische Gewalt nicht greifbar und schwer beweisbar ist. Außerdem werden eher schüchterne Kinder, oft mit geringem Selbstbewusstsein als Opfer gewählt, da diese sich tendenziell später oder gar nicht wehren.
Folgende Formen kann sie annehmen:
- Unterdrückung
- Isolation, Abschottung
- Missachtung, Entwertung
- gezieltes Ängstigen, Entmutigen
- Mobbing, Verspottung, Ausgrenzung
- Liebesentzug oder (emotionale) Vernachlässigung
- wahllose Bestrafung (ohne Bezug zu einer Tätigkeit)
- Instrumentalisierung (bspw. im Zuge einer Scheidung)
Der Ärzteleitfaden Bayern definiert: “Unter den Begriff „seelische Misshandlung“ sind Haltungen, Äußerungen und Handlungen von Bezugspersonen zu fassen, welche das Kind bzw. den Jugendlichen überfordern und ihm das Gefühl von Ablehnung und eigener Wertlosigkeit vermitteln, die das Kind in zynischer oder auch sadistischer Weise herabsetzen oder das Kind bedrohen und terrorisieren.”
Die gesunde Entwicklung des Kindes wird durch seine Gewaltopfererfahrungen stark beeinträchtigt und kann unter anderem zu der Entwicklung folgender psychischer Störungen führen:
- Depressionen
- Schlafstörungen
- Soziale oder Spezifische Phobien
- Posttraumatische Belastungsstörung
Wer sich mit seinem Kind (ggf. in Verbindung mit seinen alltäglichen Aufgaben) überfordert fühlt, sollte sich professionelle Hilfe holen und beraten lassen. Hierzu bieten sich pädagogische und psychologische Beratungsstellen, die Ihnen gerne (auch anonym) helfen, an. Viele unserer Berater bieten ebenfalls Vor Ort-Termine an (finden Sie durch die Filteroption nach PLZ/Ort heraus, welche Praxis bei Ihnen in der Nähe ist). Übrigens: auch wer wegschaut, wenn zB der Partner/die Partnerin psychische Gewalt ausübt, macht sich schuldig. Bitte billigen Sie ein solches Verhalten nicht.